Willkommen
„Was ich sonst mache oder sage, kann die Struktur des Universums nicht ändern. Aber vielleicht kann meine Stimme der größten Sache dienen: Eintracht unter den Menschen und Friede auf Erden.“
Albert Einstein
Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein, das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde der Dummheit, müde des Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos. War man je zu all dem frisch und munter? … Kriegsmüde hat man immer zu sein, das heißt nicht nachdem, sondern ehe man den Krieg begonnen hat. Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller |
Stellungnahme des Friedensrats Markgräflerland zur weiteren Militarisierung Deutschlands |
Wir zahlen nicht für Eure Kriege!
Wir – Friedensbewegte in der BRD aus der ganzen Welt – rufen dazu auf, das angekündigte Aufrüstungspaket von 100 Milliarden Euro im Grundgesetz gemeinsam zu stoppen und für die Umwidmung der Mittel zum Ausbau des Sozialstaats zu kämpfen. Die Aufrüstungspolitik ist grundfalsch, hochgefährlich und zynisch, weil sie bedeutet, die gesellschaftliche Krise mit Militarismus zu beantworten statt mit sozialem Fortschritt zur Mehrung des Allgemeinwohls. Rüstungs- und Kriegspolitik stehen immer im Gegensatz zur solidarischen Kultivierung der Gesellschaft. Deswegen engagieren wir uns stattdessen für massive öffentliche Investitionen und dauerhafte Ausgabenerhöhungen für Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur und Klima – zur zivilen, demokratischen und sozialen Wohlentwicklung weltweit. Die Waffen nieder! Nie wieder Krieg! Gemeinsame Entwicklung statt Aufrüstung Gemeinsam sagen wir NEIN zur Aufrüstung und JA zur Zukunft! Kommt zur bundesweiten Demonstration
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Neben vielen anderen gehört auch der Friedensrat Markgräflerland zu den Aufrufern: und viel andere mehr |
8. Mai - Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg
"Dass mein werter Name als Nazi-Gegner in tausend Jahren noch im Strafregister stehen wird, darauf werd ich stets stolz sein."
Edwin Bruckert, Bergmann und Landwirt aus Buggingen(Markgräflerland)
wegen seiner Nazi Gegnerschaft 1944 vom Sondergericht Freiburg zu einer Gefängnisstrafe verurteilt
Veranstaltung des Friedensrats Markgräflerland in Müllheim
► Rede von Anne-Katrin Vetter, Friedensrat Markgräflerland zum 8. Mai 2022 |
Zum Tag der Befreiung Deutschlands von Faschismus und Krieg am 8. Mai hatte der Friedensrat Markgräflerland zu einer Gedenkveranstaltung an die Gräber der 58 Kindern von Zwagsarbeiterinnen auf den Alten Friedhof in Müllheim eingeladen. Diese Kinder starben noch unmittelbar nach Beendigung der Nazi Herrschaft an deren Folgen. ►Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland machte in ihrer Rede deutlich, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Zwangsarbeiter in Nazi Deutschland litten: "Medizinische Versorgung gab es kaum oder gar nicht, die Lebensbedingungen waren sehr schlecht, die Arbeitsbedingungen ebenfalls. Durch das Ausnutzen der Arbeitskraft wollten sich die Nazis an den Menschen rächen, die russischen Ursprungs, polnischen Ursprungs, oder sonstiger Nationalität waren, die ihnen nicht passten. „Untermenschen“ war ihre Sammelbezeichnung. Ganz oft wurden sie geprügelt oder gequält, geschunden und viele wurden ermordet." |
Vetter kritisierte die Bezeichnung "Polenfeld" für die Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterkinder, die sie als herz- und gefühlos bezeichnete. In dieser Bezeichnung sei ausgelöscht, dass es sich hier auch um die Gräber von Kindern handelt, die heute noch unter uns wären, hätten diese Kinder ihr begonnenes Leben in ihrer Heimat ohne diesen Nazi-Wahnsinn leben können. |
Die Namen der verstorbenen Zwangsarbeiterkinder werden verlesen |
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Begleitet von Felix Hempel auf dem Fagott sangen die Teilnehmer das Lied von Bettina Wegener "Sind so klein die Hände". Die Liedermacherin hatte dem Friedensrat zum 8. Mai diese Grussadresse geschickt: "Solange Ihr an diese polnischen Zwangsarbeiterkinder denkt und über ihr Schicksal berichtet, solange werden sie in unserem Bewußtsein leben und nicht vergessen sein. Sie werden in unserer Erinnerung leben und die Menschen aufrufen, diese unmenschliche Lebenssituation nie wieder zuzulassen. Ich danke Euch für Eure Erinnerungsarbeit und bin im Herzen bei Euch." |
Dann verlasen die Teilnehmer die Namen der verstorbenen Kinder und knüpften Bänder mit deren Namen an die umstehende Bäumen. Jedes Band geschmückt mit einem Vergissmeinnicht. |
Die Bänder mit den Namen der Kinder werden an den umstehenden Bäumen angebracht |
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Leider weist bis heute kein Hinweis auf die Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiterkinder hin. Der Friedensrat Markgräfland wird sich dafür einsetzen, dass in einer würdigen Form mit einer Hinweistafel diesem Mangel abgeholfen wird.
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Niezapominajka! Vergiss mein nicht! |
Blumen sind auf den Grabplatten niedergelegt: Niezapominajka! Vergiss mein nicht! |
Unser Transpi macht auf unsere Veranstaltung zum Tag der Befreiung am 8. Mai aufmerksam .... |
.... und unsere Plakate auch. |
8. Mai 1945 Am 8. Mai 2021 feiern wir zum 77. Mal den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg. Auch das Markgräflerland im Südwesten Deutschlands wurde von den Nazis befreit – und vom Krieg. Dazu gibt es allen Grund - vor allem in Deutschland. Denn nach dem 8. Mai 1945 konnte ein demokratischer Neuanfang beginnen. Auch in diesem Jahr, in dem mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine etwas passiert ist, das viele nicht für möglich hielten: Dass die Regierung eines Landes, das unter dem furchtbaren Vernichtungskrieg der Nazis derart gelitten hat, solch einen Krieg beginnen würde. Die russischen Panzer werden von den Urenkeln der Frauen und Männer gesteuert, die gemeinsam mit ihren ukrainischen Kampfgefährten unter unvorstellbaren Opfern die Sowjetunion verteidigten und die Hauptlast im Kampf für die Befreiung Europas vom Faschismus trugen. Der Einmarsch in ein anderes Land ist durch nichts zu rechtfertigen. Weder durch den Verweis auf eigene Sicherheitsinteressen noch durch den Verweis auf die völkerrechtswidrigen Kriege der NATO.
ein zur Erinnerung an die doppelte Befreiung von Faschismus und Krieg an den Gräbern der Zwangsarbeiterkinder auf dem Alten Friedhof in Müllheim am Sonntag, 8. Mai 2022 um 15 Uhr: Niezapominajka! - Vergiss mein nicht! Und: Die Waffen nieder!
So berichtete der SWR über unsere Aktion 2016: ► Bericht des SWR Fernsehen über unsere Aktion zum Tag der Befreiung am 8. Mai in Müllheim |
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2 x 8.Mai 2022 in Müllheim: Autoschau und die Erinnerung an den Tag der Befreiung 1945 |
Erfolgreicher Ostermarsch 2022 in Müllheim mit 300 Teilnehmern
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Foto: Frantisek Matous, Basel |
Foto: Frantisek Matous, Basel |
Uli Rodewald vom Friedensrat hob in seiner Rede hervor, worauf es im Krieg um die Ukraine gegenwärtig ankomme: Einstellung aller Kampfhandlungen. Zurück an die Verhandlungstische. "Wir wollen den Frieden gewinnen, nicht den Krieg" rief Rodewald den Teilnehmern vor der Robert Schuman Kaserne zu. Es sei nicht Aufgabe der Friedensbewegung, sich im Sinne der Kriegslogik für eine der Kriegspartien zu engagieren und dabei selbst zur Kriegspartei zu werden. Auch im Krieg um die Ukraine gebe es eine Alternative zur Eskalationsspirale. Voraussetzung dafür sei, dass die entscheidenen Akteure dien plotischen Willen dazu hätten. "Lasst uns Frieden schaffen ohne Waffen! Lasst uns der „Unkultur des Krieges“ eine allumfassende „Kultur des Friedens“ entgegensetzen!" beendete Rodewald seine Ausführungen. |
Dann zogen die Teilnehmer durch Müllheim. Immer wieder betonten sie lautstark ihre Forderung nach einer Zeitenwende für Abrüstung und Frieden und skandierten immer wieder: Frieden schaffen ohne Waffen. |
Foto: Frantisek Matous, Basel |
Foto: Frantisek Matous, Basel |
Auf dem Müllheimer Marktplatz wurden sie von Musikern aus dem Roma Büro Freiburg mit lebensfroher Musik begrüßt, die es den Zuhörern warm ums Herz und auch an den Händen werden ließ. |
Begleitet von Felix Hempel auf dem Fagott wurde gemeinsam das Lied vom Deserteur von Boris Vian gesungen. In ihm heißt es: "„Verweigert den Befehl, kämpft nicht in ihren Kriegen, glaubt niemals ihren Lügen, der Frieden wär’ ihr Ziel!“ |
Foto: Frantisek Matous, Basel |
Foto: Frantisek Matous, Basel |
Dann sprach Anne Katrin Vetter vom Friedensrat. Sie wandte sich entschieden gegen das geplante Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung. Für Waffen, Munition, Panzer, mit Rakten bestückte Drohnen, würden jetzt Milliaraden locker gemacht, die bisher für so viele wichtige soziale Zwecke angeblich nicht vorhanden gewesen seien. Sie kritisierte Ministerpräsiedenten Kretschmann von den Grünen, der sich schäme, sich nicht früher für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen zu habe. " Ich schäme mich für die Politiker, die Panzer als Heilsbringer ansehen. Maschinen, mit denen das Militär tötet, bringen kein Heil." Und sie forderte die Teilnehmer auf, nicht nur zu reden über Verhältnisse, die zu ändern sind, sondern diese Verhältnisse tatsächlich zu ändern, um eine Welt in Frieden möglich zu machen. |
Ostermarsch im Südwesten: Gibt den Teilnehmern gerade in dieser Zeit Mut, einzutreten für eine Welt, die von Waffen nichts mehr hält. Denn das ist für die Menschen am besten.
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Foto: Frantisek Matous, Basel |
Foto: Frantisek Matous, Basel |
Zum Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg am 8. Mai lädt der Friedensrat Markgräflerland ein zur Erinnerung an den Gräbern der Zwangsarbeiterkinder auf dem Alten Friedhof in Müllheim |
► Frantiseks Bilder vom Ostermarsch
► Das Ostermarschplakat als pdf |
Wir sagen NEIN zu Krieg und AufrüstungOstermontag ist im Südwesten Ostermarsch Zeit. Seit 25 Jahren gehen wir in Müllheim auf die Strasse, um unseren Forderungen nach Frieden und sozialen Fortschritt Nachdruck zu verleihen.
Wir fordern: Beendet die Kriege, den Hass, die Gewalt!
Frieden Jetzt!
In der Ukraine und überall auf der Erde! Deshalb demonstrieren wir am Ostermontag in Müllheim, weil wir nicht wollen, dass immer mehr Geld für Militär und Kriege ausgegeben wird: Abrüstung statt Aufrüstung
Sagt Nein zu Krieg!
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► Stellungnahmen und Aktionen des Friedenrats Markgräflerland gegen den Krieg um die Ukraine
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Diplomatie statt Krieg:Den Konflikt um die Ukraine friedlich lösen! |
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Weder Krieg noch Aufrüstung!Der Friedensrat Markgräflerland, der DGB Markgräflerland, Bündnis 90/Die Grünen, OV Markgräflerland und Die Linke - Breisgau- Hochschwarzwald hatten am 11. März zu einer Mahnwache gegen den Krieg um die Ukraine - für Frieden und Abrüstung in Europa, auf den Markgräfler Platz in Müllheim aufgerufen. Aus diesem Anlass hielt Uli Rodewald als Vertreter des Friedensrates Markgräflerland diese Rede: |
Etwa 50 Menschen versammelten sich, um gegen den Krieg um die Ukraine protestieren |
Weder Krieg noch Aufrüstung! Der Friedensrat Markgräflerland verurteilt den Krieg Russlands gegen die Ukraine, wie er überhaupt Krieg als Lösung von Konflikten verurteilt. Jeden Krieg. Wie alle Kriege kommt auch dieser Krieg nicht aus einer schwarzen Wolke. Wieder einmal haben sich die Kräfte des Friedens zu schwach erwiesen, wieder einmal haben die Kräfte des Krieges die Oberhand gewonnen und setzen ihre Interessen mit Waffengewalt, Vernichtung und Tod durch. Der Krieg um die Ukraine scheint weit entfernt vom Markgräflerland. Sollte er jedoch zu einem Eingreifen der NATO führen, werden möglicherweise auch Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade darin verwickelt sein. |
Die SPD-GRÜNEN-FDP-geführte Bundesregierung nutzt diese Situation für einen nie dagewesenen Aufrüstungs- und Militarisierungsschub. Während der Sondersitzung des Bundestages am 27. Februar konnte einem angst und bange werden. Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete in seiner Regierungserklärung „eine Zeitenwende in der Geschichte des Kontinents“. Mit Jürgen Grässlin vom Rüstungsinformationbüro Freiburg sagen wir :
Und von den hier anwesenden Vertretern polititischer Parteien, besonders von denen, die wie "Die Grünen" dieser Regierung angehören, fordern wir: Ein so starkes Engagement wie gegen den Krieg um die Ukraine erwarten wir auch von Ihnen im Widerstand gegen dieses Aufrüstungsprogramm. Sagt Nein zu Krieg!
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► im Moment toben rund 30 kriegerische Konflikte auf der Erde. Die Kriegslogik gegeneinander in allen diesen Konflikten muss ersetzt werden durch die Friedenslogik miteinander: Deeskalation, Diplomatie, sofortige Einstellung der Kriegshandlungen, Rückzug der Waffen, Verhandlung und Vermittlung zwischen den Konfliktparteien, Schutz und Stärkung des Völkerrechts, Schaffung einer europäischen und globalen Friedensarchitektur ► Statt einer Zeitenwende für Aufrüstung und Krieg braucht die Welt eine Zeitenwende für Abrüstung und Frieden, für gemeinsame Sicherheit im Haus Europa, für Nachhaltigkeit und die Lösung der globalen Probleme auf unserem Planeten. |
Ansprache der Vorsitzenden des DGB Markgräflerland Claudia Moening |
Krieg bringt Leid und Tränen von Eltern und Großeltern, die um ihre Söhne, Töchter und Enkel weinen. Krieg bedeutet vor allem auch die Zerstörung unserer Seelen. Schützen wir uns davor. In dem wir der Kriegsrhetorik widerstehen und darauf drängen, dass dieser Krieg beendet wird. Stellen wir uns deshalb der Verbreitung von Hass gegen Menschen aus und in Russland entgegen. Beendet die Krieg, den Hass die Gewalt. Frieden jetzt! |
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Diplomatie statt Krieg Der Friedensrat Markgräflerland hatte zu einer Mahnwache vor der Robert Schuman Kaserne der Deutsch Französischen Brigade aufgerufen, um gegen den Krieg Russlands in der Ukraine zu protestieren und seine sofortige Beendigung zu fordern. Wir veröffentlichen hier Auszüge aus der Rede von Uli Rodewald vom Friedensrat Markgräflerland: Jeder Krieg bringt unermessliches Leid über die Menschen. Jeder Krieg bedeutet Zerstörung Tod. Jeder Krieg - nicht nur der in der Ukraine. Wir gedenken der Opfer des Krieges um die Ukraine mit einer Schweigeminute. Wie alle Kriege kommt auch dieser Krieg nicht aus einer schwarzen Wolke. Er ist von Menschen gemacht die meinen, sie hätten das Recht ihre Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Auch wenn das "Minsk 2"-Abkommen von der Ukraine und ihren Verbündeteten nicht eingehalten wurde, so der Krieg Russlands vollkommen inakzeptabel und lässt eine dauerhafte Lösung des Konflikts im Interesse der einfachen Menschen in weite Ferne rücken. |
Der Friedensrat Markgräflerland verurteilt den Krieg Russlands gegen die Ukraine, wie er überhaupt Krieg als Lösung von Konflikten verurteilt. Jeden Krieg. Statt Waffenlieferungen in die Ukraine fordern wir die Bundesregierung auf, aktiv dazu beizutragen, die Eskalation zu stoppen und eine friedliche Lösung zu suchen. Dauerhafte Sicherheit kann nicht gegeneinander, sondern nur miteinander erreicht werden. |
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Politische Reaktionen des Westens sollten auf die Wiederaufnahme von Gesprächen gerichtet sein, weiteren Hass und Konfrontation vermeiden und nicht die Bevölkerung Russlands treffen. Während der Sondersitzung des Bundestages am Sonntagmittag konnte einem angst und bange werden. Es ist bestürzend, in welcher Geschwindigkeit jetzt die letzten Hemmungen vor einer massiven Aufrüstungskampagne fallen, |
Der Krieg um die Ukraine scheint weit entfernt vom Markgräflerland. Sollte er jedoch zu einem Eingreifen der NATO führen, werden möglicherweise auch Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade darin verwickelt sein. Die Deutsch Französische Brigade stellt in diesem Jahr unter französischer Führung mit 3500 Soldaten den Kern für die Schnelle Eingreiftruppe der NATO, der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF). Auch Deutschland wird für diesen Verband Truppen zur Verfügung stellen, unter anderem auch durch die Beteiligung am Brigadegefechtsstand. Erste Truppenkontingente sind bereits anch Rumänien verlegt worden. Statt einer Ausweitung des Krieges fordert der Friedensrat Markgräflerland die Aktivierung aller noch bestehenden Gesprächskanäle zwischen Russland und NATO, um eine Lösung zu finden, die sowohl westliche als auch russische Sicherheitsbedenken anerkennt. Wie alle Kriege wird auch der Krieg um die Ukraine das Leid der betroffenen Menschen nur vergrössern. Gemeinsam mit russischen und ukrainischen Friedensaktivistenen fordern wir: Diplomatie statt Krieg! Die Waffen nieder! |
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Uns Pazifisten wird gesagt, der Krieg Rußlands um die Ukraine zeige doch, wie notwendig das Militär sei. In unserem Aufruf zum Ostermarsch 2015 haben wir geschrieben: Es ist an der Zeit, sich modernen Konfliklösungen zuzuwenden, die ohne wechselseitiges Töten auskommen. Sage niemand, dies sei unmöglich. Es hat allerdings zur Voraussetzung, dass die unermesslichen Mittel, die eine gewalttätige Politik für Kriege verschwendet, eingesetzt werden für die die Beseitigung der Kriegsursachen: Soziale Ungleichheit, politisches Unvermögen sowie kulturelle und religiöse Unterdrückung, Profitgier und Korruption. Diese gilt es zu beseitigen. Dauerhaft. Statt immer wieder neue Kriege zu führen." Wir sagen auch in diesen dramatischen Stunden: Unsere Zukunft kann nicht in einer neuen Rüstungsspirale liegen, die Kraft, Ressourcen und Intellekt abzieht von den globalen Herausforderungen wie Klimawandel und globaler Gerechtigkeit. Beendet die Krieg, den Hass die Gewalt. Frieden jetzt!
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Der Friedensrat Markgräflerland verurteilt die angekündigte Entsendung russischer Truppen in die Ost-Ukraine. Auch wenn das "Minsk 2"-Abkommen von der Ukraine und ihren Verbündeteten nicht eingehalten wurde, so ist eine militärische Eskalation vollkommen inakzeptabel und lässt eine dauerhafte Lösung des Konflikts im Interesse der einfachen Menschen in weite Ferne rücken. In dem aktuell gefährlichen Konflikt zwischen der NATO und Russland fordern wir die Bundesregierung auf, aktiv dazu beizutragen, die Eskalation zu stoppen und eine friedliche Lösung zu suchen, die sowohl westliche als auch russische Sicherheitsbedenken anerkennt. Dabei sollen alle bestehenden wechselseitigen völkerrechtlichen Verpflichtungen genutzt werden, um gegenseitige Sicherheit zu erreichen. Dauerhafte Sicherheit kann nicht gegeneinander, sondern nur miteinander erreicht werden. Ein drohender Krieg um die Ukraine scheint weit entfernt vom Markgräflerland. Sollte er jedoch zu einem Eingreifen der NATO führen, werden möglicherweise auch Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade darin verwickelt sein. Die Deutsch Französische Brigade stellt in diesem Jahr unter französischer Führung mit 3500 Soldaten den Kern für die Schnelle Eingreiftruppe der NATO, der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF). Auch Deutschland wird für diesen Verband Truppen zur Verfügung stellen, unter anderem auch durch die Beteiligung am Brigadegefechtsstand. Statt einer Ausweitung des Krieges fordert der Friedensrat Markgräflerland die Aktivierung aller noch bestehenden Gesprächskanäle zwischen Russland und NATO, um eine Lösung zu finden, die sowohl westliche als auch russische Sicherheitsbedenken anerkennt. Wie alle Kriege wird auch ein möglicher Krieg um die Ukraine das Leid der betroffenen Menschen nur vergrössern. Gemeinsam mit russischen und ukrainischen Friedensaktivistenen fordern wir: Diplomatie statt Krieg! Die Waffen nieder! Unter dieser Überschrift ruft der Friedensrat Markgräflerland am Donnerstag, den 3.März um 15.30 Uhr zu einer Mahnwache vor der Kaserne der Deutsch- Französischen Brigade in Müllheim auf. |
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Auschwitz Tag 2022 im Markgräflerland
Rede von Anne-Katrin Vetter, Friedensrat Markgräflerland zum Auschwitz Tag 2022 in Müllheim
»Auschwitz« Eingefallenes Gesicht Dieses Gedicht ist von Santino Spinelli, einem Rom, der in den Abbruzzen in Italien lebt.
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Das, was ich Euch heute sagen will, dauert etwas. Aber es ist sehr wichtig.
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Was bedeutet Auschwitz? Auschwitz wurde als Vernichtungslager von den Nazis geplant und durchgeführt. Alle Worte, mit denen irgendetwas aus dieser Zeit beschrieben werden kann, können das, was dort passierte, perfide geplant, auf brutalste Weise durchgeführt, und zum Schluß teilweise erfolgreich Spuren verwischt, niemals fühlbar beschreiben. So fürchterlich schlimme Worte und Beschreibungen gibt es nicht. Hier sind ein paar Eindrücke, die uns das Wort „Auschwitz“ etwas mehr ins Wahrnehmbare führen: Auseinandergerissene Familien. Aus ihrem Leben gerissen, wie Vieh in größter Enge in Viehwaggongs verfrachtet. Tagelang fuhren sie ohne Essen und Trinken, Toilette, Wasser, ärztliche Versorgung. Die meisten hatten keinen Platz zum Sitzen, sie mussten also stehen. Über Tage. Ohne sich groß zu bewegen!!!! In größter Kälte ohne Heizung, in sengender Hitze ohne Kühlung. Kranke, Sterbende, Junge, Alte, Kinder, Männer, Frauen, Verlassene, Familien. Ein Gestank, der nicht aushaltbar war: Verrichtete Notdurft, Körperaus-dünstungen, Erbrochenes, Blut… Die, die starben, verblieben im selben Waggong, überfüllte Waggongs, stickigste Luft, sehr oft gab es nicht einmal ein Fenster! Und alles Fahrten ins Ungewisse! „Stimmt es, dass wir nur umgesiedelt werden?“ „Was wird mit uns passieren?“ „Wo ist mein Mann, meine Tochter, mein Sohn, meine Frau, meine Eltern…?“ „Wo sind wir?“ |
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Ankunft nach Tagen in Auschwitz. Ein unvorstellbar riesengroßes Gelände mit ganz vielen Holzbaracken. Stacheldrahtzäune rund herum. Wachtürme. Die Menschen wurden aus den Waggongs getrieben. Alles Gepäck, was sie mitnehmen durften, musste am Rampen-Rand abgelegt werden. Nichts durfte mehr behalten werden als das, was sie am Körper trugen. Hundegebell. Befehlsgeschrei – „Was ist das für eine Sprache?“ Viele verstanden diese nicht!! Das war Auschwitz: Direkt nach der Ankunft wurden Frauen mit Babies und Kleinkindern, Alte, Kranke und Kinder auf ein mit Bäumen bestandenens Gelände verwiesen. Dort sollten sie warten. Auf was, wussten sie nicht. Manche teilten miteinander das Bißchen Essen, was die eine oder der andere noch besaß. Dann mussten sie sich alle voreinander ausziehen. Alle ihre ärmlichen Besitzgüter wurden eingesammelt, ihre Haare rasiert. Dann wurden sie nackt in die Hallen getrieben, wo sie vergast wurden. Mit Brechstangen wurden die Münder der Toten geöffnet, um nachzuschauen, ob Goldzähne herausgebrochen werden konnten. |
Das war Auschwitz: Heimatlos, hoffnungslos, aussichtslos. Versuche an Menschen mit Schmerzen und ohne Betäubung. Verrecken! Arbeitseinsätze, die die Kräfte überstiegen. Die Bedingungen der Unterbringung waren fürchterlich. Das war Auschwitz: Hunger, Gewalt, Terror, Verzweiflung, Trauer. Viele sollten sich in einen „Behandlungsraum“ zur Untersuchung einfinden. Einzeln wurden sie hereingerufen. Sie bekamen eine Spritze in die Rippen, ins Herz, und waren sofort tot. So viele Menschen wurden erschossen, vergast, vergewaltigt, erhängt und zu Tode gequält. |
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Das war Auschwitz: Die Nazis ließen sie verhungern, verdursten und erfrieren. Sie starben, weil sie keine medizinische Behandlung erhielten. Sie starben, weil sie zu Versuchskaninchen der Nazi-Ärzte wurden. Es wurde zwar an ihnen herumexperimentiert, aber nicht geholfen. Zum Schluß, als die russsische Armee immer näher kam, wurden die restlichen noch lebenden Menschen, in erbärmlichem Zustand auf Todesmärsche getrieben, um zu Fuß weiter nach Westen zu gelangen, um dort in anderen Lagern umgebracht zu werden…. Für uns steht Auschwitz als schreckliches Mahnmal für alle Orte dieses fürchterliche Treibens der deutschen Nazis und ihrer Helfer. |
Eineinhalb Millionen jüdischer Kinder, von insgesamt etwa sechs Millionen Juden, die den perversen Wahnvorstellungen des NS-Regimes und ihren Unterstützern und Ausführenden, zum Opfer fielen. Weitere Hunderttausende Erwachsene und Kinder kommen hinzu, die nicht jüdischen Glaubens waren, und ein genauso höllisches Lebensende erleiden mussten… Alle diese Opfer wurden zu Aussätzigen, für die keine Rechte mehr galten. Mehr als eineinhalb Millionen tote Kinder sind keine Größenordnung, die uns vorstellbar erscheint. Aber es sind mehr als eineinhalb Millionen Schicksale, mehr als eineinhalb Millionen Hoffnungen + Wünsche, Lebensentwürfe + Erwartungen. Aber nicht: mehr als eineinhalb Millionen Erinnerungen. Denn, die allermeisten dieser Kinder sind vergessen. Wie schrecklich ist schon nur diese Tatsache? Kinder, die das Leben ganz neugierig noch vor sich hatten, jedes einzelne für sich ein Universum! In vielen Fällen ist nicht einmal mehr ihr Name bekannt. Doch auch über diejenigen, deren Namen und Geburtsdaten in den Archiven der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem oder im Gedenkbuch des Bundesarchivs notiert sind, wissen wir kaum etwas. |
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Wir gedenken heute symbolisch mit dem Auschwitz-Tag dem Schicksal aller Menschen, die, egal welcher Religion sie angehörten, egal welchem Land sie entstammten, egal welche Neigung oder egal welche politische Einstellung sie hatten, egal welche Hautfarbe sie hatten, egal ob sie alt, Kind oder krank waren durch die schrecklichen Taten der Nazis umgebracht wurden. |
Wir verachten alle schönen Worte unserer Zeit, die diese Taten kleinreden dürfen,
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Jedes einzelne Opfer der Nazis auf der ganzen Welt ist eine Stimme, die gehört werden muss. Alle sagen sie: Sehen wir die sich überall tümmelnden, angeblich so harmlos agierenden Neonazis? |
Was ist mit den sich so lange hinauszögernden Gerichts-Verhandlungen, wenn Nazis erwischt werden? Was ist mit den Vertuschungen und den eingestellten Verfahren? Warum bekamen so viele mächtige Nazis im Nachkriegsdeutschland wieder Posten???? |
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Ihr dürft uns nie vergessen. Ihr dürft unser Leid nie vergessen. Ihr müsst bitte alles in Eurer Kraft Stehende tun, damit so etwas nie wieder vorkommt.
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23.Januar 2022: Gedenkveranstaltung anlässlich des Internationalen Gedenktags an die Opfer der Nazis vor dem Jüdischen Friedhof in Müllheim -Friedensrat bekräftigt antifaschistischen KonsensAm 27. Januar 2022 jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 77. Mal. Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an den europäischen Juden und anderen Menschen, die rassistisch oder politisch ausgegrenzt und ermordet wurden. Der 27. Januar ist kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein "DenkTag": Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft. Und er ist ein Tag des Handelns: Heute werden von rechten Kräften und Neonazis die Verbrechen der Nazis entschuldigt und verharmlost.
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Eingang zum Stammlager Auschwitz mit der zynischen Überschrift: Arbeit macht frei Die von den Nazis hierher verschleppten Menschen wurden durch Arbeit vernichtet, wenn sie nicht in den Gaskammern ermordet wurden |
Gedenktafel im Vernichtungslager Auschwitz Birkenau |
► Informationen über das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau | |
Wer von den Opfern spricht, darf zu Tätern nicht schweigen |
► Markgräflerland unterm Hakenkreuz |
In den letzten Jahren waren wir mehrmals im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau:
Auschwitz diente gleichzeitig als Konzentrationslager sowie als Vernichtungsstätte. In den letzten Jahren der Nazi-Herrschaft gab es ein ganzes Geflecht von Auschwitz-Nebenlagern |
1944 wurden jüdische Menschen aus Ungarn von den Nazis nach Auschwitz deportiert und ermordet |
Ankunft jüdischer Menschen in Auschwitz-Birkenau 1944
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Vor der Selektion mussten sich die verschleppten Menschen auf der Rampe im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau aufstellen |
Auschwitz-Birkenau 1944: Kinder auf dem Weg in den Tod |
Auschwitz-Birkenau 1944: Auf dem Weg in den Tod |
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An der Rampe ausserhalb der Lagers, an der die jüdischen Menschen aus Ungarn in das Vernichtungslager getrieben wurden, legten wir diese Steine |
Erinnern an Auschwitz heisst: Handeln gegen rechts! |
Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit.
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Wer immer hier Hand angelegt hat, wen immer er gemeint hat: Uns gefällts!